Die Klasse betrat mit aufgeregtem Gemurmel den imposanten Plenarsaal des Rathauses in Düsseldorf. Die glänzenden Holztische und die erhöhte Bühne gaben dem Raum eine ehrwürdige Atmosphäre. Einige
Schülerinnen und Schüler flüsterten aufgeregt, während sie sich auf den gepolsterten Stühlen niederließen.
Nach einer kurzen Einführung durch „Micha“ begann die interaktive Lektion über kommunale Politik. Die Schülerinnen und Schüler lauschten gespannt den Erklärungen über die Struktur und die
Funktionen des Rathauses, die Arbeit der Stadträte und die Bedeutung lokaler Entscheidungen für die Gemeinschaft.
Das Highlight des Besuchs war zweifellos die Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, eine eigene Sitzung im Plenarsaal abzuhalten und dabei selbst die Rolle der Stadträte einzunehmen. Das
Thema, das sie diskutieren sollten, war besonders brisant: Die Abschaffung der Pausen in Schulen, aufgrund von Beschwerden von Anwohnern über Lärm und Unruhe während der Pausenzeiten.
Zuvor teilten sich die Klasse 5c in Gruppen auf und begannen, Argumente gegen die Abschaffung der Pausen zu sammeln. Einige argumentierten, dass Pausen eine wichtige Zeit für soziale Interaktion
und Entspannung darstellen. Sie betonten ihr Recht darauf, an die frische Luft zu müssen, nachdem sie zweistündig gepaukt hätten.
Die Bedürfnisse der Anwohner konnten die Kinder nicht nachvollziehen. Ihr Recht auf eine Pause an der frischen Luft, in der sie sich als Sportschülerinnen und -schüler bewegen wollen, betonten
sie weiterhin. Eine alternative Lösung stand für die Klasse 5c nicht zur Diskussion.
Als die Debatte begann, übernahmen die Schülerinnen und Schüler enthusiastisch ihre Rollen als Stadträte. Sie präsentierten überzeugende Argumente, stellten kritische Fragen. Die Diskussion wurde
lebhaft, aber respektvoll geführt, und die Schülerinnen und Schüler zeigten ein beeindruckendes Verständnis für die komplexen Herausforderungen der kommunalen Politik. Ein Schüler leitete die
Diskussion, indem er mithilfe eines Protokolls die Sitzung moderierte. Er durfte dabei den Sitz des Oberbürgermeisters einnehmen.
Am Ende der Sitzung stimmten die Schülerinnen und Schüler über den vorgeschlagenen Antrag ab, wobei die Mehrheit entschied, dass die Pausen nicht abgeschafft werden sollten, um die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler der Freiherr- vom- Stein Realschule zu erfüllen.
Mit einem Gefühl der Erfüllung und einem tieferen Verständnis für die Funktionsweise kommunaler Politik verließen die Schülerinnen und Schüler den Plenarsaal des Rathauses, bereit, ihr neues Wissen in die Welt außerhalb der Klassenzimmer zu tragen.